Stehen Sie kurz vor dem Renteneintritt? Vielleicht haben Sie sich schon Gedanken für den gelungenen Übergang vom Erwerbs- ins Rentnerleben gemacht. Oder auch nicht.
Hier bekommen Sie nicht vorgebetet, wie die Anpassung an die neue Lebensphase glücken könnte. Als Anregung dienen vielmehr einige Vorschläge, wie Sie den nagelneuen Ruhestandskarren bestmöglich an die Wand fahren:
- Machen Sie sich auf gar keinen Fall Gedanken über den nahenden Ruhestand, solange Sie noch arbeiten. Tun Sie einfach so, als gäbe es ihn gar nicht.
- Falls Sie 1. nicht schaffen, machen Sie sich klar, dass etwas Schlimmes auf Sie zukommt. Prägen Sie sich den folgenden Satz gut ein: „Mit der Rente beginnt das Alter.“ Oder Sie behelfen sich mit der bewährten Metapher vom „alten Eisen.“
- Arbeiten Sie bis zum letzten Arbeitstag am Leistungslimit. Noch besser: Hauen Sie nochmal so richtig rein. Machen Sie so viele Überstunden wie möglich. Zeigen Sie, dass es ohne Sie nicht gehen wird.
- Der Renteneintritt ist trotzdem da? Steigern Sie sich im Rückblick auf Ihr Arbeitsleben in ein intensives Gefühl hinein. Zur Auswahl stehen Groll oder Verklärung.
- Nehmen Sie sich für die Zeit nach dem Rentenbeginn nichts vor. Nur Sessel, Sofa, Fernseher.
- Halten Sie sich von Ihren Freunden fern. Kündigen Sie kostspielige Extravaganzen wie Fitnessclub und Vereinsmitgliedschaft. Seien Sie möglichst viel zuhause. Hängen Sie ein großes „Bitte nicht stören“-Schild an Ihre Haustür.
- Gehen Sie Ihren Angehörigen auf die Nerven. Mischen Sie sich in alles ein. Sorgen Sie für gute Stimmung, indem Sie möglichst viele „Verbesserungen“ im Alltagsablauf erzwingen.
- Falls Sie doch das Haus verlassen müssen, gehen Sie zum Arzt. Auch, wenn Ihnen nichts fehlt.
- Fahren Sie auf gar keinen Fall in Urlaub. Wieso auch, Sie sind ja schon im Urlaub. Sehen Sie ein, dass Reisen einfach zu anstrengend ist. Sie haben ohnehin schon alles gesehen – zumindest im Fernseher.
- Besuchen Sie keinesfalls ein Kino, Theater oder Musikkonzert. Ist was für Junge.
- Lehnen Sie Ehrenämter grundsätzlich ab. Schließlich arbeiten Sie nicht für lau.
- Machen Sie sich klar, dass Sie für irgendwelche Hobbys inzwischen zu alt sind.
- Grübeln Sie bevorzugt nachts darüber, dass Ihr Leben nach dem Renteneintritt vermutlich gelaufen ist.
- Werfen Sie Ihren Wecker in den Müll. Schlafen Sie bis mittags.
- Streichen Sie den Begriff „Struktur“ aus Ihrem Wortschatz. Planen Sie nichts. Weder kurzfristig noch langfristig. Ihr Motto: Es kommt, wie es kommt.
- Tragen Sie ausschließlich bequeme Jogginghosen.
- Ignorieren Sie Ernährungstipps und investieren Sie Ihre wertvolle restliche Lebenszeit nicht in unnötige Aufenthalte am Herd. TV-Kochshows machen sowieso mehr Spaß.
- Trinken sie ruhig ein paar Gläschen mehr als früher. Müssen ja nicht mehr um neun auf der Matte stehen.
- Strengen Sie sich weder körperlich noch geistig an. Haben Sie ja nicht mehr nötig. Lernen Sie nichts Neues. Unternehmen Sie nichts Neues. Es könnte wehtun.