Falsch Duschen: Sauber und rein(er Stress für die Haut)

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Die Haut schuppt, juckt, ist gerötet oder entwickelt gar Pickel und Ekzeme? All das könnte eine ziemlich banale Ursache haben: die tägliche Dusche. Kaum zu glauben, aber selbst beim Duschen kann man jede Menge falsch machen. Schön lange, schön heiß, schön gründlich ist alles andere als schön gesund. Vor allem bei älterer Haut, die angreifbarer geworden ist.

Duschen

Denn so verändert sich die Haut im Alter: Der hauteigene Säureschutzmantel nimmt ab, müde Talgdrüsen machen die Haut trockener und durch abgebautes Unterhautfettgewebe werden wir im wahrsten Sinne des Wortes dünnhäutiger. Wer da aus jüngeren Jahren gewohnte Duschsünden begeht, schadet der Haut zusätzlich und riskiert Hautprobleme wie schuppige Trockenheit, Ekzeme und Juckreiz. Um so mehr, wenn die Haut von vornherein empfindlich ist.

Menschliche Haut sorgt selbst für ihren natürlichen Schutz. Dazu gehören die Lipide aus den Talgdrüsen für natürliche Geschmeidigkeit und ein leicht saures Milieu in einem aus Schweiß- und Talgdrüsen gebildeten Wasser-Fett-Film, dem sogenannten Säureschutzmantel. Dank dieses Films, in dem sich die eigenen Hautbakterien wohlfühlen, kann sich die Haut gegen Reizungen und das Eindringen infektiöser Keime, Pilze und Allergene wehren.

Dieser für die Hautgesundheit unverzichtbare Schutz lässt sich durch falsches Duschen ganz leicht kaputt machen. Hier das vollständige Duschsündenregister:

Duschfehler Zu lange

So schön es sich anfühlt: Lange unter einem Wasserstrahl mit hoher Temperatur zu stehen entfernt Schmutz und Schweiß, aber leider auch den Hydrolipidfilm der Haut. Das müsste nicht sein. Auch beim kurzen Duschen unter lau- bis mittelwarmem Wasser werden wir gründlich sauber und können einen Entspannungseffekt genießen. Eigentlich reicht rasches Abduschen. Eine Duschdauer von drei Minuten gilt als noch okay, ab zehn Minuten wird es kritisch.

Duschfehler Zu heiß

Die Wassertemperatur sollte möglichst nicht viel höher als die Körpertemperatur sein. Wenn die Haut rot wird, war das Duschen definitiv zu heiß.

Duschfehler Zu oft

Wer viel schwitzt, muss öfter duschen. Aber häufiges Duschen ohne Notwendigkeit oder aus reiner Gewohnheit sollte man seiner Haut zuliebe unterlassen.

Duschfehler Zu scharf 
Duschen

Der menschliche Körper ist keine Bratpfanne. Daher braucht er zum Sauberwerden auch keine Fettlöser. Genau dies sind jedoch Produkte zur Körperreinigung, die zu viele Tenside enthalten. Wenn ein Duschprodukt stark schäumt, könnte dies der Fall sein. Auch das entfettende Haar-Shampoo ist nicht optimal für die Körperdusche.

Das natürliche Säuremilieu der Haut hat einen bestimmten pH-Wert, durchschnittlich beträgt er 5,5.Das Kürzel pH steht für das lateinische potentia Hydrogenii, was Konzentration von Wasserstoffionen bedeutet. Nach dem pH-Wert auf einer Skala zwischen 0 und 14 bemisst sich die saure (niedriger pH-Wert) beziehungsweise basische (hoher pH-Wert) Eigenschaft einer Lösung. Eine Seife mit einem pH-Wert 9 zum Beispiel ist bereits stark alkalisch und zerstört den Säureschutzmantel der Haut. Empfehlenswert sind daher Produkte zum Duschen mit einem hautähnlichen pH-Wert. Auch eine endlose Liste von chemischen Zusatzstoffen wie Parabene, Triclosan und Duftstoffe ist der Haut nicht unbedingt zuträglich.

Duschfehler Zu viel

Wenn Festkörper auf dem Fettfilm der Haut haften, wie etwa nach dem Garten umgraben, kann es nötig sein, den ganzen Körper einzuseifen. Bei normaler Verschmutzung kann man der Körperhaut den Chemieangriff ersparen, denn Schweiß und Hautschüppchen fließen auch unter purem Wasser ab. Richtig sinnvoll hingegen ist die Anwendung von (milden) Duschprodukten an den Stellen, wo besonders viele Drüsen sitzen und die Vernichtung von Bakterien und Verhinderung von Gerüchen angesagt ist: Achseln, Intimbereich, Füße. Und zugunsten weißer Hemd- und Blusenkrägen kann auch der Nacken regelmäßig Duschgel vertragen.

Duschfehler Zu schlampig

Mit dem Abspülen von Seife oder Gel sollte man es sehr genau nehmen. Entfernen Sie die Produkte restlos von der Haut, um sie vor Irritationen zu schützen.

DuschenDuschfehler Rubbeln 

Die meisten Duscher reiben ihren Körper anschließend kräftig mit dem Handtuch ab. Fühlt sich gut an, ist aber auch verkehrt. Das Geheimnis des hautschonenden Abtrocknens ist Tupfen statt Rubbeln. Die Hautoberfläche freut es.

Duschfehler Zu spät cremen

Nach dem ganzen Reinigungsstress will die Haut möglichst viel Fett und Feuchtigkeit zurück, und zwar bevor die Restfeuchtigkeit an der Luft komplett verdunstet ist und die Hauttrockenheit einsetzt. Daher sollte man eine Lotion oder Creme unmittelbar nach dem Abtrocknen auftragen. Sogenannte „In-Dusch“-Lotionen, die noch in der Dusche auf dem nassen Körper verteilt werden, treiben das Prinzip der schnellen Rückfettung auf die Spitze.

Last but not least: Kaltes Abduschen oder Wechselduschen schaden der Haut übrigens nicht, sondern regen den Kreislauf an, härten ab und sind gut gegen Cellulite. Wem das zu brutal ist, kann die kalten Güsse auf Arme und Beine beschränken.

Und wenn Sie auf Entspannung im Heißen nicht verzichten wollen? Gehen Sie öfter in die Sauna!

English Version

Wrong showering: Clean and pure (stress for the skin)

The skin scales, itches, is reddened or even develops pimples and eczema? All this could have a rather banal cause: the daily shower. It’s hard to believe, but even when showering, there are many things you can do wrong. A nice long one, a nice hot one, a nice thorough one is anything but nice and healthy. Especially for older skin that has become more vulnerable.

Because this is how the skin changes with age: the skin’s own acid mantle decreases, tired sebaceous glands make the skin drier and due to degraded subcutaneous fatty tissue we literally become thinner-skinned. Anyone who commits the showering sins to which they are accustomed from younger years damages the skin additionally and risks skin problems such as scaly dryness, eczema and itching. All the more so if the skin is sensitive from the outset.

Human skin provides its own natural protection. This includes the lipids from the sebaceous glands for natural suppleness and a slightly acidic environment in a water-fat film formed by sweat and sebaceous glands, the so-called acid mantle. Thanks to this film, in which the skin’s own bacteria feel comfortable, the skin can defend itself against irritation and the penetration of infectious germs, fungi and allergens.

This protection, which is essential for skin health, can easily be destroyed by incorrect showering. Here is the complete shower sin register:

Too long

As nice as it feels: Standing under a water jet at a high temperature for a long time removes dirt and sweat, but unfortunately also the hydrolipid film of the skin. This need not be necessary. Even when taking a short shower under lukewarm to medium warm water we get thoroughly clean and can enjoy a relaxing effect. Actually, a quick shower is sufficient. A showering time of three minutes is still considered okay, from ten minutes on it becomes critical.

Too hot

The water temperature should not be much higher than the body temperature. If the skin turns red, the shower was definitely too hot.

Too often

If you sweat a lot, you have to shower more often. But frequent showers without necessity or out of pure habit should be avoided for the sake of your skin.

Too aggressive

The human body is not a frying pan. Therefore it does not need any fat solvents to get clean. However, these are exactly the kind of body cleansing products that contain too many surfactants. If a shower product foams heavily, this could be the case. Also, the degreasing hair shampoo is not optimal for body showers.

The natural acidic environment of the skin has a certain pH value, on average 5.5 The abbreviation pH stands for the Latin potentia Hydrogenii, which means concentration of hydrogen ions. The acidic (low pH) or basic (high pH) property of a solution is measured by the pH value on a scale between 0 and 14. A soap with a pH value of 9, for example, is already strongly alkaline and destroys the acid mantle of the skin. It is therefore recommended to use shower products with a pH value similar to that of the skin. Also an endless list of chemical additives like parabens, triclosan and fragrances is not necessarily beneficial for the skin.

Too much

If solids adhere to the greasy film of the skin, such as digging around the garden, it may be necessary to soap the whole body. With normal soiling, the body skin can be spared the chemical attack, because sweat and skin flakes run off even under pure water. However, it makes sense to use (mild) shower products in those places where there are a lot of glands and where the destruction of bacteria and the prevention of odours is required: underarms, intimate areas, feet. And in favour of white shirt and blouse collars, the neck can also tolerate regular shower gel.

Too sloppy

You should be very careful when rinsing off soap or gel. Remove the products completely from the skin to protect it from irritation.

Rubbing

Most showerers then rub their bodies vigorously with the towel. Feels good, but is also wrong. The secret to drying off gently is to dab instead of rubbing. The skin surface is happy.

Applying cream too late

After all the stress of cleansing, the skin wants as much fat and moisture as possible back before the residual moisture in the air has completely evaporated and skin dryness sets in. Therefore, a lotion or cream should be applied immediately after drying. So-called „in-shower“ lotions, which are spread over the wet body while still in the shower, take the principle of quick refatting to the extreme.

Last but not least: Cold showers or alternating showers do not harm the skin, but stimulate the circulation, strengthen the skin and are good against cellulite. For those who find this too brutal, cold showers can be limited to arms and legs.

And if you do not want to do without relaxation in the hot? Go to the sauna more often!

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