Grauer Star – kein Grund zum Schwarzsehen

Als wir klein waren, hörten wir den Ausdruck „grauer Star“, mit dem Großmutter oder der ältere Herr Soundso geplagt waren. Uns wurde bald klar, dass die keinen Vogel haben, sondern abnehmendes Sehvermögen. Alte Menschen sehen schlecht. Das schien Schicksal zu sein.

Jetzt sind wir selber die Älteren und haben das Thema grauer Star buchstäblich wieder vor Augen.

Die schlechte Nachricht:

Der graue Star, Fachbegriff die Katarakt*, ist in der Tat zu 90 Prozent eine Alterserkrankung, schreitet unterschiedlich schnell, aber zuverlässig fort, und die Wahrscheinlichkeit, dass es einen erwischt, ist ziemlich hoch.

Bereits im Alter zwischen 52 und 64 Jahren hat jeder zweite einen grauen Star, die meisten ohne es zu wissen. Zwischen 65 und 75 Jahren trifft es weit über 90 Prozent, also fast jeden. Beeinträchtigungen des Sehvermögens werden sehr unterschiedlich wahrgenommen, aber von jedem zweiten ab dem 75. Lebensjahr (Quelle Bundesverband der deutschen Augenärzte).

Die gute Nachricht:

In der Regel kann man nach einer 20- bis 30minütigen, meist ambulant durchgeführten Operation wieder einwandfrei sehen, sofern man nicht von einer weiteren Augenerkrankung betroffen ist.

Idealerweise ist man anschließend sogar seine Brille los. Denn durch spezielle Linsen und Operationstechniken können Fehlsichtigkeiten aufgrund einer Hornhautverkrümmung häufig mit ausgeglichen werden.

Grauer Star
Was passiert beim grauen Star?

Grauer Star ist ein Prozess. Die Augenlinse hinter der Pupille, eigentlich flexibel und klar, wird mit den Jahren härter und trüber. Irgendwann fällt es auf. Man sieht weniger scharf und weniger bunt, wie durch ein Milchglas. Und keine Brille hilft.

Der Name grauer Star hat im Übrigen nichts mit einem Vogel zu tun, sondern mit dem „starren“ Blick aus einer „ergrauten“ Linse.

Wann ist es Zeit für eine Operation?

Die Einschätzung der eigenen Sehkraft ist sehr subjektiv. Unsere Großmutter mag ihr trübes Seh-Schicksal langmütig hingenommen haben, aber sie hatte auch keinen Führerschein.

Man muss sich wohl erst einmal eingestehen, dass man schlechter sieht. Die meisten von uns werden erst dann einen Augenarzt oder eine Augenärztin aufsuchen. Wird ein grauer Star diagnostiziert, kann man sich beraten lassen, wie weit er bereits fortgeschritten ist und ob und wann eine Operation ratsam ist. Zugunsten der Verkehrstüchtigkeit, aber auch der allgemeinen Lebensqualität sollte man nicht zu lange warten.

Was passiert bei der Operation einer Katarakt?

Wie bei einer Operation üblich, wird geschnitten, allerdings unterm Mikroskop nur zirka zwei Millimeter. Die verhärte Linse wird mit Ultraschall oder dem sogenannten Femtosekundenlaser zerkleinert und abgesaugt. Eine biegsame Kunstlinse wird in den Linsensack eingeführt, wo sie sich entfaltet und platziert werden kann.

Die neue Linse hält in der Regel ein Leben lang. Die Operation hat eine hohe Erfolgsquote.

Bei beidseitigem grauen Star wird zunächst nur ein Auge, und zwar das „schlimmere“, operiert und erst nach dessen vollständiger Erholung das zweite.

Es gibt ausgefeilte Operationsmethoden (mit und ohne Laser) und technisch hoch entwickelte Linsen. Wie genau die Operation durchgeführt werden soll, sollte man mit der Ärztin oder dem Arzt nach den Voruntersuchungen ausführlich besprechen. Dabei ist zum Beispiel zu klären, welche Sehbereiche einem besonders wichtig sind und ob zusätzlich „refraktiv“ behandelt, das heißt eine Hornhautverkrümmung korrigiert werden soll.

Kriegen nur Ältere grauen Star?

Eine Katarakt kann neben dem Älterwerden auch andere Ursachen haben: Krankheiten wie Diabetes mellitus, Stoffwechselstörungen, andere Augenkrankheiten, Verletzungen, Rauchen oder Mangelernährung.

Auch Kinder können grauen Star haben. Nach einer Infektion mit Röteln während der Schwangerschaft kann das Baby mit grauem Star geboren werden.

Kommt der graue Star zurück?

Im Normalfall ist man nach der Operation geheilt. Komplikationen gibt es eher, wenn man an weiteren Augenerkrankungen wie grüner Star oder Makuladegeneration oder an einer Grunderkrankung wie die Diabetes leidet.

Spenden fürs Augenlicht

Was bei uns jedermann zugänglich ist, ist für andere Menschen unerreichbar. Der graue Star ist die Hauptursache für Erblindungen in den Entwicklungsländern. Eine Blindheit, die eigentlich vermeidbar wäre, ist entsprechend weit verbreitet. Das Hilfswerk Christoffel Blindenmission fährt mit seinen Partnern über Land und führt Operationen durch. Man kann gezielt für eine Operation spenden: 30 Euro für ein Kind, 125 Euro für einen Erwachsenen.

Kann man dem grauen Star vorbeugen?

Nach dem derzeitigen Wissenstand gibt es keine sichere Methode zur Vorbeugung. Allerdings ergab eine Studie aus dem Jahr 2014 bei Menschen, die sich viel bewegen, ein geringeres Risiko, an grauem Star zu erkranken. In einer Studie von 2016 kamen Forscher zu dem Schluss, dass eine Ernährung mit viel (natürlichem) Vitamin C dabei helfen könnte, das Fortschreiten einer Katarakt zu verzögern.

* Dieser Artikel zu einem Gesundheitsthema gibt Information und Tipps. Er ersetzt in keiner Weise Beratung, Diagnose und Therapie durch die Ärztin oder den Arzt. Er darf nicht als Grundlage einer Eigendiagnose und Eigentherapie verwendet werden.

English Version

Cataract – what you should know

When we were little, we heard the expression „cataract“, with which grandmother or the older Mr. Soundso were plagued. It soon became clear to us that they didn’t have a bird, but diminishing eyesight. Old people see badly. That seemed to be fate.

Now we are the older ones ourselves and have the subject of cataracts literally before our eyes again.

The bad news:

Cataract is indeed 90 percent old-age disease, progresses at different rates, but reliably, and the likelihood of getting caught is quite high.

Already at the age between 52 and 64 years every second person has a cataract, most without knowing it. Between the ages of 65 and 75, it affects well over 90 percent, that is almost everyone. Impairments of vision are perceived very differently, but by every second person from the age of 75 (source: Federal Association of German Ophthalmologists).

The good news:

As a rule, after a 20- to 30-minute operation, usually performed on an outpatient basis, you can see perfectly again, provided that you are not affected by another eye disease.

Ideally, you’ll even be rid of your glasses afterwards. Special lenses and surgical techniques can often be used to compensate for ametropia caused by corneal curvature.

What happens with cataracts?

Cataract is a process. The eye lens behind the pupil, actually flexible and clear, becomes harder and cloudier over the years. At some point it becomes noticeable. You see less sharp and less colorful, like through a frosted glass. And no glasses help.

When is it time for surgery?

The assessment of one’s own eyesight is very subjective. Our grandmother may have patiently accepted her dull visual fate, but she didn’t have a driver’s license either.

I guess you have to admit that you can’t see so well. Most of us will only visit an ophthalmologist at this point. If you are diagnosed with cataracts, you can get advice on how far it has progressed and if and when surgery is advisable. You should not wait too long for the sake of your roadworthiness but also for the sake of your general quality of life.

What happens during cataract surgery?

As is usual during an operation, the incision is made, but under a microscope only about two millimetres. The hardened lens is crushed with ultrasound or the so-called femtosecond laser and then aspirated. A flexible artificial lens is inserted into the lens bag, where it unfolds and can be placed.

The new lens usually lasts a lifetime. The operation has a high success rate.

In the case of cataract on both sides, only one eye, the „worse“ one, is operated on at first and only after its complete recovery the second one.

There are sophisticated surgical methods (with and without laser) and technically advanced lenses. How exactly the operation is to be performed should be discussed in detail with the doctor after the preliminary examinations. For example, it must be clarified which visual areas are particularly important to you and whether additional „refractive“ treatment, i.e. a corneal curvature should be corrected.

Do only older people get cataracts?

A cataract can have other causes besides aging: Diseases such as diabetes mellitus, metabolic disorders, other eye diseases, injuries, smoking or malnutrition.

Even children can have cataracts. After an infection with rubella during pregnancy, the baby can be born with cataract.

Is the cataract coming back?

Normally you are cured after the operation. Complications are more likely if one suffers from other eye diseases such as glaucoma or macular degeneration or from an underlying disease such as diabetes.

Donations for eyesight

What is accessible to everyone in industrialized countries is inaccessible to other people. Cataracts are the main cause of blindness in developing countries. A blindness that could actually be avoided is correspondingly widespread. The aid organisation Christoffel Blindenmission travels with its partners across the country and carries out operations. You can donate specifically for an operation: 30 euros for a child, 125 euros for an adult.

What is accessible to everyone in industrialized countries is inaccessible to other people. Cataracts are the main cause of blindness in developing countries. A blindness that could actually be avoided is correspondingly widespread. The aid organisation Christoffel Blindenmission travels with its partners across the country and carries out operations. You can donate specifically for an operation: 30 euros for a child, 125 euros for an adult.

Translated with www.DeepL.com/Translator (free version)

Can cataracts be prevented?

According to the current state of knowledge, there is no safe method of prevention. However, a 2014 study found that people who exercise a lot have a lower risk of developing cataracts. In a 2016 study, researchers concluded that a diet high in (natural) vitamin C could help delay cataract progression.

This article on a health topic provides information and tips. It in no way replaces consultation, diagnosis and therapy by the doctor. It must not be used as a basis for self-diagnosis and self-therapy.

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